Das Drachengame – Eine Visualisierung der Perversion einer Gesellschaft

Im Folgenden möchte ich über eines meiner Lieblingsthemen schreiben. Ich mag das Thema so, weil es zeigt wie der Mensch tickt und dass wir uns nur technologisch, aber nicht im Wesen verändert haben. Es zeigt, dass wir immer noch wie vor 500 Jahren gerne zu öffentlichen Hinrichtungen gehen um uns eine Auszeit von unserem langweiligen Alltag zu holen. Außerdem denke ich, ist es eine Art Aufarbeitung meiner eigenen Vergangenheit. Ich gliedere den Eintrag auf folgende Punkte, der Übersichtlichkeit zuliebe:

  • Was ist das Drachengame?
  • Mein Statement
  • Was für ein Bild ergibt sich über unsere Gesellschaft?

Was ist das Drachengame?

Beim Drachengame geht es meiner Meinung nach um gezieltes und kollektives Mobbing einer einzelnen Person, im Folgenden Rainer genannt. Rainer, der mit vollem Namen Rainer Winkler heißt, ist ein Youtuber im deutschsprachigen Raum, eine genaue Beschreibung seiner Person gibt es weiter unten. Rainer wurde schon in den Anfängen seiner Youtuberkarriere regelmäßig gemobbt und „getrollt“, unter anderem weil er eine sehr aggressive, arrogante und teils auch beleidigende Art hat auf Kritik oder sachliche Kommentare zu reagieren. Auch waren die Inhalte seiner Videos teilweise so schlecht, dass einige Menschen nur beleidigende Kommentare hinterließen, was Rainer mit immer stärkerem Redefluss bedachte.

An einem nicht mehr genau bestimmbaren Zeitpunkt (ich habe mehrere Quellen diesbezüglich recherchiert, jede behauptet was Anderes) haben sich mehrere Trolle die Aufgabe gestellt, in Rainers Privatleben einzudringen, haben durch Aussagen und Videoausschnitte viel über ihn herausgefunden und zum Schluss sogar seine Schwester per Telefon bedroht. Das war quasi der Startschuss für eine beispiellose Serie von Grausamkeiten mit dem Ziel, einen Menschen fertig zu machen bis er zerbricht. Das Fachwort hierfür lautet übrigens „Gangstalking“.

Rainer reagierte auf den Anruf mit einem überstürzten Video in dem er alle die Ärger wollen aufforderte zu ihm zu kommen, nach „Altschauerberg 8, Emskirchen“, wo er auch heute noch ein eigenes Haus mit Grundstück bewohnt. Dies war der Beginn einer Welle von unangekündigten und ungewollten Besuchen, es gab Pizzalieferungen von fremden Menschen, es gab sogar ein „Swatting“ auf diese Adresse (die Feuerwehr erschien im Livestream).

Doch auch im Internet ging das Mobbing weiter, eine der in meinen Augen schlimmsten, hinterhältigsten und menschenunwürdigsten Aktionen war der sogenannte „Mettwoch“. Eine junge Frau gaukelte Rainer vor, in ihn verliebt zu sein. Nach wenigen Wochen lud er sie in seinen Livestream ein und machte ihr dort einen Heiratsantrag. Daraufhin beleidigte sie ihn und löste die Situation auf, indem 2 Komplizen ins Bild sprangen und sich dafür feierten, einem anderen das Herz gebrochen zu haben.

Das waren so die Schlüsselmomente der ganzen Sache, aktuell sieht es so aus, dass Rainer, mittlerweile vermutlich mit einigen psychischen Macken und körperlich sehr verwahrlost in seinem Haus lebt, nur noch Let´s Plays macht und quasi am Leben vorbeiläuft, da ihm sogar Dinge wie der G20 Gipfel total entgehen.

Mein Statement

Mein Statement ist eher eine Frage: Was ist los mit euch? Was muss bitte in einem Menschen kaputt sein damit er so etwas tut? Ich meine natürlich, Rainer ist ein absolut unsympathischer Mensch, er ist grundlos aggressiv, schon immer gewesen, aber ist das ein Grund, einen Menschen bis tief in sein Innerstes zu zerstören? Er ist arrogant, er kann nicht akzeptieren, dass einige Leute mehr wissen als er, weil er manchmal einfach nur totalen Schwachsinn vor sich hinplappert, aber muss man ihn deshalb zuhause belästigen? Ich frage mich was passieren würde, wenn jemand Gronkh, den größten deutschen Let´s Player und in meinen Augen ein super Kerl, auf diese Weise behandeln würde. Ich glaube die Empörung wäre groß. Aber bei Rainer, dem fetten Behinderten aus dem Internet, da ist das in Ordnung.

Ich verfolge das Game unregelmäßig über den Altschauerberg Anzeiger, weil es mich von einem gefühllosen, sachlichen Standort interessiert, wie Rainer sich entwickelt, ob seine momentane Taktik seine Mobber zu langweilen und keine neuen Aufreger zu produzieren, anschlägt. Der ASA ist dabei sachlich und fast zu 100% differenziert (von ein paar wenigen Ausfällen abgesehen). Außerdem mag ich seine Art und seine lustigen, am Thema vorbeilaufenden Einwürfe, wie z.B. über den Kupferbergbau in Falun. Der Autor ist unparteiisch, er hält den Hatern Dinge vor die er für zu extrem hält, aber er appelliert auch regelmäßig an Rainer wenn dieser wieder eine unbedachte Aktion gestartet hat.

Ich denke alle sollten Rainer mal in Ruhe lassen. Und wer nicht von diesem abscheulichen Spiel loskommt, der sollte es wenigstens so halten wie der Autor des ASA, der einfach nur stiller Zuhörer ist und nur seine Stimme erhebt wenn es wieder zu krass wird.

Was für ein Bild ergibt sich über unsere Gesellschaft?

Es sollte relativ schnell klar werden, dass das Drachengame ein Musterbeispiel für Sensationsgeilheit ist. Rainer als Drachenlord hat regelmäßig für „Schlagzeilen“ im Internet gesorgt, und die Massen kamen herbei um sich daran zu ergötzen. Auch lässt sich eine extreme Gruppendynamik beobachten, so wird bzw. wurde im Forum lachschon.de regelmäßig zu neuen Angriffen jeglicher Art gegen Rainer aufgerufen und ein jeder bestätigte den anderen. Auch in Rainers Livestreams und auf seinem Teamspeak-Server sind regelmäßig teils hunderte Leute zugegen, die sich gegenseitig anstacheln oder einfach nur alle auf einer Welle fahren, und das völlig unkoordiniert, einfach aus dem Bauch heraus, weil es cool ist, Rainer fertig zu machen.

Ein ähnliches Bild lässt sich mittlerweile auch an Unfallstellen oder Tatorten beobachten. Dort stehen Menschen herum, gaffen, filmen und fotografieren während ein anderer Mensch leidet, verletzt ist, Schmerzen hat und eventuell stirbt. Und als wäre das nicht ekelerregend genug, werden immer öfter Rettungskräfte und sogar Polizisten angegriffen weil sie beim Filmen oder Gaffen stören.  Auch in den Medien wird immer häufiger zu extremen Bildern gegriffen um die Leute an die Bildschirme zu fesseln, sei es in den Nachrichten oder im Film. Ich denke das hat mit der immer direkteren Verfügbarkeit solcher Dinge zu tun. Unser eigenes Leben erscheint im Trubel der Nachrichten so bedeutungslos, wir brauchen tagtäglich unsere Dosis Skandal und Ekel, weil wir sonst nichts mit uns anzufangen wissen. Gewalt setzt bei uns Adrenalin frei und das fühlt sich gut an, gehen wir doch mal eben ins Netz und schauen uns ein paar Kriege an, das wird helfen.

Aber nein, namenlose Soldaten im Gefecht sind langweilig, wie wäre es mit ein paar Schlägereien? Aber auch das reicht nicht, wir müssen selber Gewalt anwenden! Leider sind wir klein und schwach, körperliche Gewalt scheidet also aus… Dann brechen wir einfach jemanden. Wir zerstören sein Leben und machen ihn fertig bis er nicht mehr kann, und wenn er dann irgendwann Amok läuft oder sich zuhause umbringt, haben wir unsere Befriedigung erreicht. Vielleicht ist er ja auch so nett und streamt es für uns live?
Mit diesen Worten beende ich diesen Eintrag hier, vielleicht liest ja irgendein Hater hier mit und überlegt mal, was er da eigentlich macht wenn er wieder versucht etwas Mett aus Rainer rauszupressen.

Ein Gedanke zu “Das Drachengame – Eine Visualisierung der Perversion einer Gesellschaft

  1. Das ganze Drachengame ist ziemlich paradox. Einerseits machen die Hater dem Drachenlord das Leben zur Hölle, andererseits lebt er von seinen Hatern.
    Er finanziert sich ja inzwischen fast ausschließlich durch sogenannte „Freespins“ und „Barrenspenden“ auf der Plattform YouNow.
    Wenn es keinen Hate gegen ihn gäbe, würde er mit seinem dilettantischen Content keine Aufmerksamkeit bekommen und damit auch keine Kohle mehr.
    Der Drachenlord lebt gleichermaßen seinen eigenen Traum (Kohle verdienen ohne dafür ernsthaft arbeiten zu müssen) und seinen eigenen Albtraum (von allen fertiggemacht zu werden).

    Ich denke, selbst wenn alle aktuellen Hater zu der Erkenntnis kämen, dass man den Drachenlord am meisten dadurch strafen würde, dass man ihm einfach keine Beachtung mehr schenkt, würde er sich innerhalb von kürzester Zeit eine neue Armee von Hatern heranzüchten.
    Er sucht ja beispielsweise auch gezielt die Konfrontation mit Youtubern, die große und relativ troll-lastige Communities haben wie z.B. Tanzverbot und Exsl95. Klar, dass er damit Trolle magisch anzieht. Und er füttert einfach jeden verdammten Troll, indem er immer wieder auf deren Kommentare eingeht.
    Ich glaube, dass der Drachenlord schon ein Stückweit kapiert, dass er von diesem Mist lebt und deshalb auch immer fleißig Öl in´s Feuer gießt.

    Abgesehen davon sollte man die Geschichte mit Erdbeerchen (also der Frau mit dem Heiratsantrag) nicht so einseitig sehen.
    Immerhin war es der Drachenlord selbst, der darauf bestand diesen Antrag öffentlich in einem Livestream zu machen, obwohl er die Frau nie zuvor im Real Life getroffen hat und Leute ihn davor gewarnt hatten.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar